Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Ziener vom Ingenieurbüro König + Kühnel und erteilt ihm das Wort.

 

Herr Ziener führt aus, dass die Leistungsphase 2 für die Planung der Straße „Neuseser Weg“ nahezu abgeschlossen ist. Er möchte heute die Ergebnisse dieser Leistungsphase präsentieren. Im Anschluss erläutert er den Planungsentwurf anhand der nachfolgend abgedruckten Präsentation:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GR Dorscht fragt nach, wie hoch der Reinigungsaufwand für die geplante Schlitzrinne ist. Herr Ziener führt aus, dass die Einläufe zweimal im Jahr gereinigt werden müssen. Die Rinne selbst ist mit einem Schlauch, der in die Rinne eingeführt wird, zu reinigen. Die Reinigungsarbeiten können vom Bauhof erledigt werden.

 

GR Tschech erinnert daran, dass unterhalb der jetzt neu errichteten Wohnblocks noch ein Wohngebiet für ca. 20 Häuser ausgewiesen ist. Wenn die Bebauung in diesem Bereich realisiert wird, wird der Verkehr im Bereich des Neuseser Wegs weiter zunehmen. Diese Tatsache sollte man schon jetzt mit beachten.

 

GR Kupfer fragt nach, ob die Schlitzrinnen überfahrbar sind und die effektive Fahrbahnbreite damit verbreitern. Herr Ziener antwortet, dass eine Überfahrbarkeit der Rinnen gegeben ist. Zählt man die Breite der beiden Rinnen mit zur Fahrbahn, ergibt sich eine Fahrbahnbreite von 5,20 Metern. Die Straße könnte dann noch um weitere 60 cm verbreitert werden. Hierzu müsste man allerdings Anpassungsarbeiten im Bereich des ASB machen. Dies war in den Vorgaben, die der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, nicht enthalten. Aus diesem Grund wurde diese Option in der Planung auch nicht berücksichtigt.

 

GR M. Kräußlich fragt nach, ob es nicht möglich ist, den Bord komplett neu zu setzen und ein einseitiges Gefälle zum ASB hin auszubilden. Herr Ziener antwortet, dass der Gemeinderat eine Anschlagshöhe von 2 cm vorgegeben hat. Diese Vorgabe verhindert im Bereich der Entwässerung nahezu alle Optionen. Eine „Berg- und Talfahrt“ soll verhindert werden. Aus den genannten Gründen sieht Herr Ziener nur die Möglichkeit, auf beiden Seiten eine Schlitzrinne einzubauen.

 

GR Juck fragt nach, ob die Straße weiterhin mit 30 Stundenkilometern befahren werden darf. Herr Ziener führt aus, dass Straßen, die breiter sind als 4,50 Meter mit 30 Stundenkilometern befahren werden dürfen. Dieses Kriterium wird eingehalten, sodass diese Geschwindigkeit weiterhin beibehalten werden kann.

 

GR M. Kräußlich fragt nach, welche Kosten für eine bloße Deckensanierung im Bestand anfallen würden. Herr Ziener schätzt hier mit Kosten in Höhe von 100.000 € bis 120.000 €. Diese Variante wäre somit viel günstiger als der geplante Ausbau. Durch die nötigen Arbeiten an der Umfahrung und die halbseitige Sperrung ergeben sich sehr hohe Baukosten pro Quadratmeter Straße.

 

GRin Dorn meldet sich zu Wort und teilt mit, dass sie wegen eines Übergangsweges mit dem betroffenen Landwirt gesprochen hat. Dieser ist sehr verärgert. Aus ihrer Sicht wird der Landwirt einem Übergangsfußweg über seine Wiese während der Baumaßnahme nicht zustimmen, sodass aus ihrer Sicht hier keine Kosten gesenkt werden können.

 

GR M. Kräußlich fragt nach, wie Herr Ziener die Haltbarkeit der Straße nach einer Deckensanierung auf dem schlechten Untergrund einschätzt. Herr Ziener meint, dass die Straße nach einer Deckensanierung sicher wieder 10 – 15 Jahre halten würde. Er gibt allerdings zu bedenken, dass auch bei einer Deckensanierung die barrierefreien Straßenübergänge geschaffen werden müssten. Hierfür würde auch nochmal Kosten anfallen, die zu den Kosten für die Deckensanierung hinzugezählt werden müssten.

 

GR Tschech fragt nach, wie lang die Verbesserung des Schotterweges, der für die Umfahrung gebraucht werden würde, halten würde. Herr Ziener schätzt, dass die Verbesserung ca. 3-4 Jahre halten würde. Danach würde es bei einem Schotterweg wieder Handlungsbedarf geben. Das Problem bei diesem Weg ist, dass es keinerlei Entwässerung gibt. Das Wasser ist der Hauptgrund für den schnellen Verfall des Weges.

 

Aus dem Gremium wird nachgefragt, wie der Kämmerer die Sache aus finanzieller Sicht beurteilt. Herr Reuß stellt fest, dass die Gemeinde über ca. 6.000.000 € an Rücklagen für Investitionen verfügt, sodass die Maßnahme grundsätzlich finanzierbar ist. Trotzdem müsse man bedenken, dass es in den nächsten Jahren in sehr vielen Bereichen Investitionsbedarf gibt (Kindergärten, Brücken, Kanal …). Hierfür wird sehr viel Geld benötigt.

Aus diesem Grund sieht er die heute vorgestellten Kosten sehr kritisch. Man sollte die Maßnahme aus seiner Sicht nochmal kritisch hinterfragen und versuchen, Kosten einzusparen.

 

GR Kupfer wirft ein, dass es zum Vollausbau keine wirklichen Alternativen gibt. Die Deckensanierung ist auch sehr teuer und verlängert die Haltbarkeit der Straße nur um 10 – 15 Jahre. Herr Ziener ergänzt, dass für eine Querung Kosten in Höhe von ca. 50.000,00 € anfallen können.

 

GR Tschech schlägt vor, die Maßnahme aufzuteilen. Der vordere Bereich bis zur Einmündung in den Eichenweg könnte wie geplant voll ausgebaut werden. Im hinteren Bereich nach der Einmündung in den Buchenweg in Richtung Sportgelände könnte man mit einer Deckensanierung auskommen. Die Teilung hätte den Vorteil, dass man sich die Kosten für die Umleitungsstrecke über die Feldwege sparen könnte. Auch eine Umgehung für die Fußgänger wäre nicht nötig. GR Tschech fragt nach, ob eine solche Lösung umsetzbar ist. Herr Ziener stellt dazu fest, dass eine Teilung in Bauabschnitte immer möglich ist. Man müsse aber bedenken, dass man nach Fertigstellung im vorderen Bereich eine komplett neue Straße hat und nach der Einmündung in den Eichenweg der Bestand bleiben würde. Die Straße wäre nach dem Eichenweg dann auch schmäler als im vorderen Bereich.

 

GR M. Kräußlich findet die Idee von GR Tschech sehr gut. Man sollte weiter in diese Richtung denken und versuchen, so die Kosten zu minimieren. GR Kupfer fragt nach, wie sich der Vorschlag von GR Tschech auf die Kosten auswirken würde. Herr Ziener schätzt, dass sich die Kosten für die von Herrn Tschech geschilderte Variante auf ca. 280.000 € brutto belaufen würden. Somit könnte man tatsächlich viel Geld einsparen.

 

Da es sich jedoch nur um eine grobe Schätzung auf die Schnelle handelt, schlägt der Vorsitzende vor, die Angelegenheit auf die nächste Sitzung zu vertagen. Herr Ziener sollte bis dahin den Vorschlag von Herrn Tschech näher untersuchen und auch die hierfür anfallenden Kosten bei Einmündung Eichenweg und ab Eichenweg als reine Deckensanierung getrennt ermitteln. Dieser Vorschlag findet im Gremium breite Zustimmung. Es wird vereinbart, dass wie vom Bürgermeister vorgeschlagen, verfahren wird. Weiterhin wird vereinbart, dass es vor der Sitzung nochmals einen Ortstermin im Neuseser Weg geben soll.

 

GR M. Kräußlich fragt noch nach, ob noch ein Bodengutachten gebraucht wird. Herr Ziener bejaht diese Frage. Ein solches muss dringend in Auftrag gegeben werden, da noch kein Bodengutachten vorliegt. Die bisherigen Erkenntnisse stammen komplett aus den Erfahrungen, die im Rahmen der Leitungsquerungen gemacht wurden.