Der Vorsitzende begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Brückner vom Ingenieurbüro Gaul aus Bamberg. Er erläutert, dass vom Büro Gaul eine Studie zur Errichtung der Fällmittelstation auf der Kläranlage in Neundorf erstellt wurde und das Herr Brückner diese jetzt vorstellen wird.

 

Herr Brückner erläutert die Studie anhand der nachfolgend abgedruckten Präsentation:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

GR U. Kräußlich stellt fest, dass die vom Büro und der Verwaltung favorisierte Lösungsvariante 7 die aufwändigste ist. Es muss mehr Fläche versiegelt werden als bei allen anderen Varianten. Hinzu kommt ein zweites Tor, welches man sich bei den anderen Varianten sparen könnte. Der Mehraufwand wird sich auch im Vergleich zu den anderen Varianten höhere Kosten mit sich bringen. Herr Brückner antwortet, dass auch die anderen Varianten Kosten mit sich bringen würden, die bei Variante 7 nicht anfallen würden. Beispielsweise befinden sich unter der Zufahrt zum Kläranlagengebäude Kabelzugschächte. Diese liegen sehr seicht und müssten im laufenden Betrieb tiefer gelegt werden. Aufgrund der Komplexität dieser Maßnahme würden allein dafür hohe Kosten anfallen, die man sich bei Variante 7 sparen würde. Bei Variante 7 wird kein zweites Elektrotor eingebaut. Da nur 1 – 2 Mal im Jahr Fällmittel angeliefert wird, ist hier ein manuelles Tor ausreichend. Derzeit könne man noch nicht sagen, wie viel Fällmittel tatsächlich gebraucht wird, da die Phosphatfracht im ankommenden Schmutzwasser nicht bekannt ist.

 

GR Beetz vertritt die Auffassung, dass der Aufwand zur Realisierung von Variante 7 nicht nachvollziehbar ist. Es wird viel mehr Boden versiegelt als bei den anderen Varianten. Aus seiner Sicht sollte das zweite Tor gebaut werden. Allerdings ist die Ringstraße nicht nötig. Die LKW´s sollten rückwärts durch das neue Tor auf das Gelände fahren. Für ein bis zwei Lieferungen sollte diese Vorgehensweise zumutbar sein. Herr Brückner antwortet, dass man in diesem Fall am neu zu errichtenden Tor einen großen Trichter ausbilden müsste, damit die LKW´s rückwärts einfahren können. Die Ersparnis an Fläche, die dadurch nicht versiegelt werden würde, sei gering. Es handle sich ungefähr um 30 – 40 Quadratmeter.

 

GR Beetz fragt nach, von welcher Größe man bei den liefernden LKW´s ausgegangen ist. Herr Brückner antwortet, dass bei einer Spedition nachgefragt wurde, welche Fahrzeuge zur Lieferung des Fällmittels eingesetzt werden. Von dort bekam man die Information, dass derartiges Fällmittel nur mit sehr großen LKW´s geliefert wird. Die entsprechenden Fahrzeugdaten wurden an das Büro weitergegeben und in ein spezielles Computerprogramm eingegeben. Dieses errechnet dann die entsprechenden Schleppkurven.

 

GR U. Kräußlich schlägt vor, dass der LKW aus Richtung Seßlach zur Kläranlage fahren könnte. In diesem Fall würde er am bestehenden Tor besser stehen, sodass er leicht rückwärts hindurch fahren könnte. Man müsse allerdings klären, ob es zulässig ist, dass der LKW auf der öffentlichen Straße rückwärts fahren darf. Herr Reuß antwortet, dass die Anfahrt über die Flurbereinigungsstraßen problematisch ist. Beispielsweise wird dort kein Winterdienst gemacht. In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass das Fällmittel ein wassergefährdender Stoff ist, der bei einem Unfall austreten würde. Es handelt sich dabei also um eine unbefriedigende Lösung.

 

GR Zapf fragt nach, wie belastbar die ermittelten Kosten in Höhe von 220.000,00 € sind. Herr Brückner antwortet, dass die Kosten im Rahmen der Studie ermittelt wurden. Eine solche Studie entspricht den Leistungsphasen 1 und 2 der HOAI. Je weiter die Planungen fortschreiten, desto genauer werden die zugehörigen Kostenermittlungen. Im jetzigen, frühen Stadium der Planung handelt es sich um einen Kostenrahmen. In den angenommenen Preisen ist eine leichte Preissteigerung im Gegensatz zu den Vorjahrespreisen enthalten. Herr Brückner geht nicht davon aus, dass die Kosten deutlich vom angenommenen Wert abweichen werden.

 

GR Kupfer fragt nach, was mit den durch die Fällung entstehenden Flocken passiert. Herr Brückner antwortet, dass sich diese absetzen und dann mit dem Klärschlamm entsorgt werden.

 

GR Rädlein fragt nach, ob auch andere Gemeinden bereits solche Anlagen betreiben und ob aufgrund der höheren zu entsorgenden Schlammenge mit einer Steigerung der Kanalgebühren zu rechnen ist. Herr Brückner antwortet, dass derartige dritte Reinigungsstufen bereits verbreitet sind. Durch die Fällung entstehen ca. 5 % – 10 % mehr Schlamm. Die Entsorgung dieses Schlamms sollte sich nicht erheblich auf die Gebühr auswirken.

 

GR Treubert fragt nach, für wie viele Einwohner die Station ausgelegt ist und ob der Puffer bei einem Einwohnerzuwachs noch ausreicht. Herr Brückner antwortet, dass die Anlage nach den derzeitigen Gegebenheiten ausgelegt wurde. Bei einem Wachstum der Bevölkerung um beispielsweise 500 Einwohner ist der Puffer immer noch groß genug.

 

 

 

 


Beschlüsse:

 

a)    Der Gemeinderat der Gemeinde Weitramsdorf stimmt der heute vorgestellten Planung zu (Variante 7) und beschließt deren bauliche Umsetzung.

 

            Ja 19  Nein 1  Anwesend 20  Pers. beteiligt 0 

 

 

b)    Der Gemeinderat der Gemeinde Weitramsdorf beauftragt die Verwaltung die nötigen Förderanträge beim Landratsamt und beim Wasserwirtschaftsamt zu stellen.

 

            Ja 20  Nein 0  Anwesend 20  Pers. beteiligt 0